Käpt´n Sharky und der Dolch des Sultans
- Coppenrath
- Erschienen: September 2015
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Käpt'n Sharky und seine Piraten-Crew kapern ein Schiff und ergattern dabei statt Schätzen einen Auftrag: Sultan Suleiman bittet sie darum seinen Sohn Fadi aus den Händen des Scheichs Salam Al Raschid zu befreien. Kostbare Dolche und Juwelen, fliegende Teppiche und ein Flaschengeist dürfen bei diesem Ausflug in die arabische Welt nicht fehlen.
Wer einen Käpt'n Sharky-Band kauft, weiß worauf er sich einlässt: ein leichtes Abenteuer für kleine Piraten-Fans zwischen 3 und 6 Jahren und zwar in einer hübschen Verpackung und aus hochwertigem Material. Käpt'n Sharky - darauf kann man sich verlassen - ist "Lillifee-in-Blau". Die Figur "Käpt'n Sharky" ist dabei - ebenso wie seine rosa Schwester - für viele Kinder zu einer Identifikationsfigur geworden. Das mag auch an den Merchandising-Produkten liegen. Der kleine Pirat und die Fee mit Schwein sind nämlich nicht nur in den Büchern, sondern auch im täglichen Spiel dabei und schreiben sich ins Kindergarten-Freundebuch ein.
Der neunte Band der Erfolgs-Reihe
Käpt'n Sharky und der Dolch des Sultans bedient die üblichen Ansprüche an die Buchreihe. Aber der Band zeigt auch Schwachstellen: Um den reich mit Juwelen besetzten Dolch etwa geht es in Käpt'n Sharky und der Dolch des Sultans nur am Rande - ebenso gut hätte der Titel "Käpt'n Sharky und der Flaschengeist" oder "Käpt'n Sharky und der Fliegende Teppich" lauten können. Hier zeigt sich eine gewisse Beliebigkeit - der dramaturgische Knoten ist dabei eher lose geknüpft.
Und plötzlich ist alles wieder gut
Spannende Szenen und Konflikte lösen sich plötzlich in Nichts auf. Käpt'n Sharky und seine Crew sind umzingelt - aber anstatt über Bord zu gehen, trinken sie Tee. Der Dolch des Sultans, mit dem Käpt'n Sharky seinen Sohn Fadi auslösen soll, wird geraubt - aber es war nur ein wertloses Duplikat. Der Scheich, der den verletzten Sohn des Sultans nach einem Reitunfall gesund gepflegt hatte, lehnt den Dolch ab und schickt Fadi einfach so nach Hause. Ganz am Rande wird allen klar, wie unsinnig die Kriege zwischen den Reichen der beiden Herrscher sind - also kehrt nach Jahrhunderten Frieden ein. Und der Flaschengeist wird nach unsinniger Wunschverschwendung - gegen Übelkeit beim Fliegen - in die Freiheit entlassen.
Was die Szenen zum Leben erweckt
Eine Stärke des Bandes sind die Illustrationen, die - wie man es von der Reihe kennt - bewegte Szenen in leuchtenden Farben zeigen. Die Bilder erzählen in sich die gesamte Geschichte, zeigen Landschaften und schaffen Atmosphäre. Der typografisch einfach gehaltene Text verbindet sich aber leider kaum mit den Bildern. Die Geschichte ist in der Gegenwartsform erzählt und es überwiegt die direkte Rede. Dabei entstehen lebendige Szenen, obgleich die redeeinleitenden Verben viel zu häufig wiederholt werden.
Fazit
Käpt'n Sharky trifft Aladin - Ein Piratenabenteuer mit Flaschengeist und Perserteppich. Schwächen im Bereich Dramaturgie und Stil. Trotz alledem ein schönes Geschenk für die kleinen Fans und "Freunde" des Piraten.
Anneka Esch-van Kan
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