Die Fliegenden 4 - Eine Lebensretterbande im Einsatz

  • Boje
  • Erschienen: September 2015
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Die Fliegenden 4 - Eine Lebensretterbande im Einsatz
Die Fliegenden 4 - Eine Lebensretterbande im Einsatz
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Anneka Esch-van Kan
77%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonSep 2015

Idee

Ein Buch über Freundschaft und andere große Träume. Fritzi gründet eine Lebensretterbande, die sogar Handtaschen und alte Roller zum Fliegen bringt.

Bilder

Kulleraugen und offen lachende Münder: Fritzi und ihre Bande sind total aufgedreht und mitten drin – im Abenteuer. Schwarz-weiß Zeichnungen, gelegentlich ganz- oder doppelseitig.

Text

Frech und fetzig ist der Schreibstil. Witzige Ideen werden teilweise durch Wiederholungen überreizt. Passagenweise zu geschwätzig für das hohe Tempo der Handlung.

Wer hat sie nicht geliebt: die vielen Bücher über kleine Freunde, die gemeinsam große Abenteuer bestehen, Leben retten, Rätsel lösen? Die Drei ???, TKKG, Die Fünf Freunde - eine unglaubliche Erfolgsgeschichte: viele sind noch im Erwachsenenalter erklärte Fans und manche können auch mit 30 noch nicht ohne Justus Jonas einschlafen. Die Fliegenden 4 erzählt von einer neuen Lebensretterbande im Einsatz - allerdings von einer, die sich in die Lüfte schwingt. Fantasy-Elemente und eine peppig-flotte Handlung, in der es weniger aufs gründliche Nachdenken ankommt als auf den schnellen Wurf.

Die Idee ist witzig: ein taffes Mädchen gründet eine Bande - und zwar allein! Es gibt ein Hauptquartier und regelmäßige Abstimmungen. Nur zwei Dinge fehlen: Freunde und Abenteuer. Die lassen aber auch nicht ewig auf sich warten: was als "Einerbande" beginnt, wächst zu einer Viererbande mit Hund (Doktor Watson) an und am Ende fliegen alle in einem Schlauchboot in die Märchenwelt: nach Flennland. Dort finden sie Flugsteine, die ihnen Superkräfte verleihen und von zukünftigen Abenteuern künden. Die Fliegenden 4 - Eine Lebensretterbande im Einsatz ist der Auftakt für eine neue Reihe. Die Freunde werden noch so einige Einsätze fliegen, das ist klar.

Und wie fängt nun alles an?

Fritzi hält vom Hauptquartier ihrer "Einerbande" Ausschau: nach dem ersten Abenteuer. Sie rettet einen alten Roller von der Müllhalde und denkt: wer nicht rollen kann, kann fliegen. Mit Engelsflügeln stürzt sich das quirlige Mädchen vom Baumhaus um das zu beweisen. Der Flugroller fliegt auch: nach unten, in Richtung Fluss. Und so kommt eins zum anderen. Der mutige Tarek schwingt an einer Liane herbei und schnappt Fritzi, die schief singende Loreley-Prinzessin Fine bringt mit ihrer Handtasche im letzten Moment das Sägewerk zum Stillstand und der Düsentrieb-Tüftler Henri füttert die drei auf einem Stein gestrandeten über seinen Roboterarm mit Tofuwürsten. Eine tolle Lebensretterbande ist das.

Das Projekt: Ein kaputter Roller lernt fliegen

Nachdem alle offiziell und ganz förmlich der Bande beigetreten sind, fassen sie einen Plan: sie wollen dem Roller das Fliegen beibringen. Fine erzählt von magischen Flugsteinen, die wären natürlich super. Der Haken ist: die gibt es nur in der Märchenwelt, in Flennland. Um dahin zu kommen, müssen sie aber fliegen können. Deshalb entwickelt Henri ein fliegendes Schlauchboot. Auf dem Rückweg freilich, fliegt auch Fines Handtasche und der Roller von Fritzi sowieso.

Frei nach Schnauze und auf den Punkt

Die Fliegenden 4 führt ein in eine neue Reihe rund um das selbstbewusste Anführer-Mädchen Fritzi. Im Zentrum steht die Geschichte, wie sich die Bande findet und wodurch die Mitglieder ihre Superkräfte gewonnen haben. Obgleich es ein konkretes Projekt gibt: der kaputte Roller soll zu einem Flugroller werden, gibt es keinen "Fall" im eigentlichen Sinne. Ob es in Folgebänden um mehr gehen wird als fetzige Dialoge und flotte Handlungsabläufe, lässt sich noch nicht sagen.

Auffallend ist in jedem Fall die Sprache: sie erinnert an Fredrik Vahles Anne Kaffeekanne. Hier wird Klartext geredet und zwar auch frei nach Schnauze. Dabei ist der Rhythmus des Textes eigentümlich: kurz, bestimmt, handlungsorientiert. Leider stören dadurch Wiederholungen und unnötig geschwätzige Sequenzen umso mehr. Die Illustrationen unterstützen den wild aufgeweckten Eindruck: große Kulleraugen und weit aufgerissene Münder zeigen die Begeisterung der Kinderbande. Voller Tatendrang sausen die Figuren über die Seiten - gelegentlich gibt es auch ganz- oder doppelseitige Bilder. Die Illustrationen sind bis aufs Cover schwarz-weiß. Schade, in Farbe wären sie hier vermutlich überzeugender.

Fazit

Der Auftakt zu einer neuen Reihe über eine Lebensretterbande mit energischer Anführerin. Kesse Dialoge, rasante Handlung und viele Bezüge zu literarischen Figuren. Witzig, aber noch nicht rundum überzeugend. Wie es weitergeht, das ist noch offen ...

Anneka Esch-van Kan

Die Fliegenden 4 - Eine Lebensretterbande im Einsatz

Christian Tielmann, Boje

Die Fliegenden 4 - Eine Lebensretterbande im Einsatz

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