Gefahr, Ungewissheit, Risiko: unser Alltag! Wir wissen, dass die meisten Unfälle im Haushalt passieren. Doch für Kinder ist alles viel schlimmer: ständig der Ruf der Mutter im Hintergrund - "Tu dir nicht weh!", "Gleich passiert etwas!", "Das ist GEFÄHRLICH!" Sicherheitswahn - ein Thema auf das die Iren David O´Doherty und Chris Judge eine klare Antwort geben: Satire, Comedy und jede Menge Albernheit.
Schulranzen-Warnfarben-Orange knallt das dicke Handbuch zur Gefahrologie auf den Tisch. Achtung: Vor der Lektüre unbedingt auf den Boden legen und fest drauftreten. Warum? Das zeigt sich auf Seite 17! Und wer sich nicht daran gehalten hat, dem wird man es später an der Nase ansehen. Und Vorsicht! Das Handbuch sollte auf jeden Fall gemeinsam studiert werden - denn es zeigt definitiv Nach- und Nebenwirkungen: jede Menge Insider-Witze.
Docter Noel Zones - der sich "Docter" nennt anstatt für einen "Doktor" lange zu studieren - ist selbsternannter Gefahrologe. Als Superhelden-Persiflage mit Schutzhelm und Cape versucht er Alltagsgefahren zu beseitigen. Im Handbuch teilt er seine Erfahrungen, macht auf Gefahren aufmerksam und gibt allerhand Ratschläge. Wer gut zuhört wird nicht nur hin und wieder gelobt, sondern kann zum Schluss das Gefahrenabwehrdiplom erhalten und sich fortan auch "Docter" nennen.
Einfach ist die GPP (Gefahrologie-Profi-Prüfung) aber nicht, denn der GEWO (GEfahrologen-WOrtschatz) hat es in sich. Gerade auf den ersten Seiten wimmelt es von Abkürzungen, die sich - ebenso wie die Kürzel der Wissenschaftssprachen - als echte Lesehilfen erweisen: "SVDWKGBWAASKGS" etwa, das ist doch klar, steht für: "Sich Vergewissern, Dass Wirklich Keine Gefahr Besteht, Wo Alle Anderen Sowieso Keine Gefahr Sehen!"
Auf das Spiel mit dem Format des "Handbuchs" - erfundene Fachtermini, Kürzel, Listen, Diagramme, Querverweise - muss man sich schon einlassen, sonst versteht man nie, was in diesem Buch ein GAG ist. Ist die Lektüre also anstrengend? Nein, überhaupt nicht. Das Handbuch ist viel eher eine Art Comic: das luftige Layout und die vielen Zeichnungen dürften es sogar für Kinder attraktiv machen, die sonst eigentlich nicht gerne lesen.
Als Therapieversuch für ängstliche Kinder indes sollte der Band unter keinen Umständen verwendet werden. So scherzhaft, komisch und hochgradig albern die Gefahren und die Vorschläge zur Vorsorge auch sind, Ironie ist für viele kleine Menschen noch schwer zu verstehen und die Botschaft "Gefahr lauert überall" kann durchaus Ängste wecken. Da hilft dann auch die BFN (Beruhigungsseite für Notfälle) nicht viel.
Totlachen wird man sich eher nicht - aber dann wäre das Buch ja auch viel zu gefährlich! Kichern und Schmunzeln hingegen sind unvermeidbar! Denn das Handbuch ist einfach herrlich albern, "(t)i(e)risch" komisch und dabei irgendwie "nerdy". Und das soll so sein: denn auch die Autoren sind "schräge Vögel", die sich nicht nur selbst in den Band gezeichnet haben, sondern auch in Video-Tutorials den "Gefahrologen" mimen.
Fazit
Total schräg, ziemlich ulkig und schrecklich albern - ein Handbuch für alle Gefahrologen-Lehrlinge und Comedy-Liebhaber!
Anneka Esch-van Kan
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