Hildegard, das dicke Huhn, hat vor Ostern viel zu tun
- arsEdition
- Erschienen: März 2015
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Der Osterhase hat jede Menge Eier bestellt und die Henne Hildegard muss ihre 13 etwas verrückten Mithühner dazu bringen, bis Ostern den Korb vollzulegen. Ob und wie ihr das gelingt, das erzählt dieses kleine Wimmelbuch.
Hildegard ist Oberhuhn von 13 leicht schrägen Hühnern, die alles Mögliche im Kopf haben - Schmetterlinge fangen, auf der Ziege reiten, balancieren üben, Chillen, Musizieren, Schaukeln - nur ans Eierlegen denken sie nicht, höchstens mal nach Lust und Laune. Da schlägt der Osterhase die Hände über dem Kopf zusammen! Hat er doch einen ganzen Korb voll Eier bei Hildegard bestellt. Die muss sich also was einfallen lassen, um ihre Hühner ans Legen zu kriegen. Erstmal entscheidet sie, feste Eierlegezeiten einzuführen und das klappt auch: 13 Stück kullern in ihren Korb, dazu noch zwei Lust-und-Laune-Eier vom Tag davor. Aber schon am nächsten Tag klappt es nicht. Denn zwei Hühner fehlen: Edeltraud und Adelheid. Und alle anderen Hühner sind den ganzen Tag damit beschäftigt, sie zu suchen; genau wie die kleinen Leserinnen und Leser, was auf der wimmelig gezeichneten Bauernhofszene zwischen Eichhörnchen, Katzen, Fröschen, Schafen, Kühen, Schweinen, Vögeln, Scheunen, grünem Gras und bunten Wiesen, Beeten, Zäunen, Bäumen, spielenden Kindern und arbeitenden Menschen nicht so leicht ist, aber ein großer Spaß.
Die Tiere und Figuren und Dinge sind lässig und lustig gezeichnet, die Farben klar und bunt.
So wie Edeltraud, Adelheid und Hildegard haben alle Hühner einen Namen und ein bestimmtes Aussehen - auf dem Innendeckel sind sie alle versammelt, so dass man genau zuordnen kann, wer wer ist und wer gerade was tut. Nach ein paar Mal hin- und herblättern hat man Namen und Aussehen drauf: Hildegard erkennen wir an dem bunten Tuch um die Schultern, Adelheid ist weiß mit braunen Tupfen, Edeltraud weiß mit schwarzen. Dann ist da noch die weiße Peggy, die rote Beate, die schwarze Resi, die graue Waltraud, die braune Emma, Erna mit dem schwarzen Hut, Renate trägt ein Krönchen, Klarabella hat einen Schal, Margarete ist lila, Rosalie rosa. Es gibt auch einen Hahn, Friedhelm, der aber für die Geschichte inhaltlich keinerlei Bedeutung hat, und auf den meisten doppelseitigen Szenen nur wichtig herumsteht. Typ Gockel, der meint, die Sonne ginge nur auf, um ihn krähen zu hören.
Jedenfalls, die beiden werden gefunden - Edeltraud ist mit den Enten spazieren gegangenen und Adelheid wandert am Bächlein entlang - aber ein Ei ist an diesem Tag natürlich nicht dazu gekommen. Am nächsten Tag hat Rosalie eine neue Idee: um die Wette legen - was gut klappt - am wieder nächsten Tag dann aber wieder in die Hose geht, als sie als nächsten Wettkampf "Wer-legt-das schönste-Ei" ausruft. Das ist bildlich toll umgesetzt: die mit verkniffenen Gesichtern um die Wette drückenden Hühner, wie sie sich dann gegenseitig ihre wunderschönen Eier präsentieren und madig machen und es in einer Rangelei endet; die Federn fliegen und die meisten Eier gehen kaputt.
So vergeht Tag für Tag, aber langsam sammelt sich doch Ei um Ei im Korb. Der kleine Text auf jeder Doppelseite beschreibt das jeweils Besondere in einem immer ähnlichen Ablauf: Hildegard stellt die Aufgabe, die Hühner erledigen sie oder nicht, wie beim Kofferpacken kommen jeden Tag ein paar Eier dazu, und Hildegard kommentiert das Ergebnis: "Ei, ei, zwei Lust-und-Laune Eier" oder "Ei, ei, so viele winzige Wiesen-Eier".
Und am Ende kann der Osterhase sagen: "Oh, oh, so viele verschiedene Eier."
Denn der Korb ist doch noch voll geworden. Es wird gefeiert. Und dann hat Hildegard, das dicke Huhn, frei und erst mal nichts zu tun.
Fazit
Die Themen für Osterbilderbücher sind begrenzt, hier wurde eine kleine Facette - die Eierbeschaffung - zu einer längeren Geschichte. Bunt, fröhlich, leicht verdaulich, und wegen des kleinen Formats perfekt um neben Süßigkeiten und bunten Eiern ins Osternest gelegt zu werden.
Sigrid Tinz
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