Cowboy, Selleriesaft, Heimweh - wie das zusammenpasst? Das neue Abenteuer von Cowboy Klaus macht es möglich
Cowboy Klaus ist genervt. Anstatt cowboymäßiger Grand-Canyon-Aussicht hat er Tag für Tag das Selleriebeet vor der Nase, aus dem Schwein Lisa und Kuh Rosi alle erdenklichen Selleriegerichte kochen. Und er muss dabei natürlich helfen, obwohl er Sellerie obereklig findet. Heute steht Selleriekompott auf dem Kochplan, als plötzlich eine dunkle Wolke aus Richtung der Blauen Berge aufzieht. Seine Indianerfreund Bitte-Recht-Freundlich lädt Cowboy Klaus per Rauchzeichen zu sich ein. Rettung in letzter Sekunde sozusagen. Schnell schwingt er sich auf die nächste Postkutsche - immer dabei: eine Flasche Selleriesaft.
Angekommen bei Bitte-Recht-Freundlich schleichen sich die beiden zu seinem gut versteckten Zelt, vorbei an den vielen Fotofallen für den Präriehund. Dieser fehlt dem kleinen Indianer noch in seiner Familienfotosammlung mit Onkel Elch, Bruder Bär und anderen Verwandten. Am Abend kann Cowboy Klaus nicht einschlafen. Immerzu muss er an Lisa und Rosi und sein zu Hause denken, so schlimm ist das Heimweh, dass er sogar nach der Flasche Selleriesaft sucht. Draußen vor dem Zelt findet er sie und zieht vorsichtig den Korken heraus. Sofort riecht es eindringlich danach, gefolgt von einem wahren Blitzlichtgewitter: anscheinend lockt Selleriesaft Präriehunde an. Damit hat Bitte-Recht-Freundlich sein Foto und feiert das sogleich mit einem großen Fest, einem Pau-Wau.
Sendung mit der Maus Freunde kennen sicher Cowboy Klaus und das pupsende Pony oder andere Episoden um den kleinen ungewöhnlichen Cowboy. Nun hat das Autorenduo Eva Muszynski und Karsten Teich den achten Band der Reihe herausgebracht und wieder gelingt es den beiden, eine unterhaltsame Geschichte zu erzählen und darin eine kleine Botschaft zu verpacken. So geht es dieses Mal um Heimweh, das einen in der Ferne immer erwischen kann, egal wie sehr man sich danach gesehnt hat, auf Reisen zu gehen. Das ist zum einen nicht ungewöhnlich und zum anderen gibt es Möglichkeiten, damit umzugehen, sei es ein kleines Andenken oder ein großes Fest.
In gewohnter Art und Weise reist Cowboy Klaus auch in diesem Band farbenfroh zu seinem Milchbruder und wirft alle Vorstellungen über Cowboys über den Haufen. So reist er mit der Postkutsche, steht ängstlich im dunklen Wald und sehnt sich recht bald wieder nach Hause zurück. Er ist damit keinesfalls ein Held, wirkt dafür aber um so realistischer und glaubwürdiger.
Da die Gestaltung der Geschichte für Erstleser konzipiert ist, ist die Schriftgröße recht groß und der Text flächig in die Bilder integriert, so dass ein harmonischer Gesamteindruck entsteht. Mit insgesamt nur wenig Text auf jeder Seite, entstehen schnelle Leseerfolge. Die Sätze sind kurz und knapp und für Erstleser sehr gut lesbar. Die zahlreichen Details auf jeder Seite laden zum Entdecken außerhalb der Geschichte ein und rufen manches Schmunzeln hervor.
Fazit:
Cowboy Klaus ist als Antiheld umso sympathischer, als er eben nicht den gängigen Klischees entspricht - und eben auch mal Heimweh hat. Hier machen erste Leseerfolge Spaß, zumal die witzigen Zeichnungen auf jeden Fall neugierig auf mehr machen.
Claudia Goldammer, November 2014
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