Elefantastisch - Auf nach Afrika!
- Annette Betz
- Erschienen: November 2014
- 0
Sind Plüschtiere nun Fluch oder Segen, stellen sie nur das Kinderzimmer voll oder sind sie tatsächlich so wichtig, wie Kinder immer behaupten? Der kleine Anton kennt die Antwort ganz genau...
Der kleine Anton ist ein waschechter Abenteurer. Mit einer Menge Phantasie taucht er liebend gern in fremde Welten ein, entdeckt fremde Länder und zeichnet geheimnisvolle Schatzkarten. Mitten hinein in diese Phantasiewelt platzt eines Tages seine Mutter, die ihn bittet, ein angenommenes Paket bei einer anderen Familie im Haus abzugeben. Doch Anton kann gar nicht richtig zuhören, so vertieft ist er. Daher bringt er das Paket nicht weg, sondern reißt es auf, als er wieder aus seiner Phantasiewelt zurückkehrt.
Aus dem Paket purzelt ein kleiner Stoffelefant, der sich Anton höflich vorstellt. Timbo heißt der kleine Dickhäuter und weil beide wahre Abenteurer sind, lässt Anton sich ganz von Timbos Erzählungen von den Weiten Afrikas, den Wäldern, Savannen und Steppen mitreißen. Gemeinsam durchstreifen sie diese unbekannte Wildnis, erklimmen den Kilimandscharo, führen einen Regentanz auf - bis Anton jäh in das Hier und Jetzt zurückgezogen wird. Ab nach oben mit dem Elefanten, er gehört Luise, mahnt ihn seine Mutter an. Also bringt er ihn schweren Herzens zu ihr. Doch glücklicherweise dauert die Trauer nur kurz, denn bald darauf stehen Luise und Timbo wieder vor Antons Tür - für neue Abenteuer zu dritt.(((
Kuschel- und Stofftiere gehören zu Kindern einfach dazu, denkt man. Sie brauchen einen Freund, der sie auch in unbekannte Gefilde, wie beispielsweise den Kindergarten, begleiten kann, der sie immer und überall tröstet, an zu Hause erinnert und einfach ein Stück Geborgenheit ist. Doch wie tief diese Verbundenheit sein kann, zeigt auf wunderbare Weise Elefantastisch" von Michael Engler. Denn der kleine Elefant und Anton verstehen sich auf Anhieb, Timbo ist Anton Held und Gefährte auf ihren gemeinsamen Abenteuern und weit mehr als ein zusammengenähtes Stück Stoff.
Daher ist es umso schmerzlicher, als Anton den neu gewonnenen Freund nach kurzer Zeit wieder verliert und nur zu gut kann man sich seine Trauer vorstellen. Wie gut, dass Luise das scheinbar erahnt (oder vielleicht doch von Timbo erfahren) hat und sie kurzerhand künftig zu Dritt auf Abenteuerreise gehen.
Noch vor der stimmigen Geschichte lebt das Buch durch die wunderbaren Illustrationen von Joëlle Tourlonias. Ihr gelingt es, der Handlung eine Tiefe zu geben, die allein der Text nicht erreichen könnte. Anton und Timbo sind als knuffige und liebenswerte Figuren gezeichnet, die gemeinsam eine starke Einheit bilden. Passend zu Timbos Herkunft sind die Seiten füllenden Bilder in warmen Gelb-, Orange- und Brauntönen gezeichnet, die zusätzliche Wärme ausstrahlen. Bereits auf dem Vorsatz erblickt der Leser einen Hausflur, mit Familienbildern an der Wand, einer verschlossenen Tür am Ende des Flures und einem großen geschlossenen Paket - das Abenteuer beginnt...
Fazit:
Kinder spielen nicht einfach nur so, Kinder spielen mit Herz und Seele. Und Kuscheltiere können das i-Tüpfelchen und der beste Freund sein, also auf Kind und Kuscheltier gut aufpassen.
Claudia Goldammer, November 2014
Deine Meinung zu »Elefantastisch - Auf nach Afrika!«
Wir freuen uns auf Deine Meinungen. Ein fairer und respektvoller Umgang sollte selbstverständlich sein. Bitte Spoiler zum Inhalt vermeiden oder zumindest als solche deutlich in Deinem Kommentar kennzeichnen. Vielen Dank!