Laika - Die Kosmonautin
- Annette Betz
- Erschienen: Februar 2014
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Einsam streunt die Mischlingshündin Laika durch die Straßen Moskaus. Braun-weiß geflecktes Fell, Schlappohren und trauriger Blick. Jeden Abend schickt sie einen Wunsch zu den Sternen. Jeden Abend wünscht sie sich eine Familie, die sie liebt.
Eines Tages wird Laika dann für eine ganz besondere Mission ausgesucht: sie soll in einem Raumschiff fliegen. Bevor sie ihre große Reise beginnen kann, muss sie jedoch hart trainieren und viele Tests bestehen. Dann endlich ist es soweit und die ganze Welt sieht ihr zu, als sie die Rakete besteigt und allein in den Weltraum fliegt. Doch plötzlich macht ihre Rakete eigenartige Geräusche und die Bildschirme im Kontrollzentrum werden schwarz... Zum Andenken an Laika gibt es in den Jahren darauf Briefmarken und sogar eine Statue, denn mit ihrem Mut hat Laika den Menschen einen wichtigen Dienst erwiesen. Doch Laika ist nicht verloren. Eine Familie hat sie aus ihrem beschädigten Raumschiff gerettet, eine sie liebende Familie.
Am 3. November 1957 startete die russische Rakete "Sputnik 2" mit der Hündin Laika an Bord in die Erdumlaufbahn. Dieser erste Versuch, Lebewesen ins All zu schicken, war ein wichtiger Schritt für die Raumfahrt und hat wichtige Daten bezüglich der Lebensumstände in einer solchen Situation gebracht. Doch Laika sollte nie wieder auf die Erde zurückkehren und verstarb vermutlich bereits wenige Stunden nach dem Start. Dennoch ist sie eine Heldin, ihr Name ist bekannt und unmittelbar mit ihrem Schicksal verbunden.
Dieses Ende kennen die meisten erwachsenen Leserinnen und Leser und dennoch hat Owen Davey ein bewusst anderes, hoffnungsvolleres Ende gewählt. Sollten Kinder mit der Realität konfrontiert werden oder dürfen wahre traurige Geschichten mit neuer Hoffnung versehen werden? Er selbst schreibt als Nachwort: "Diese Geschichte, mit ihrem glücklichen Ende, wird einer wahren Entdeckerin gerecht. Deswegen bin ich fest entschlossen, sie zu glauben." Mit seinem Buch "Laika. Die Kosmonautin" ist ihm ein ganz besonderes Stück Erinnerungsliteratur gelungen, das für Kinder viel bereit hält. Die Handlung wird mit sehr wenigen Sätzen erzählt und ist dennoch spannend, weil sie so außergewöhnlich ist. Ein Hund, der ins Weltall fliegt? Klingt irgendwie phantastisch, und ist doch wahr.
Neben der herzerwärmenden Geschichte um die kleine Streunerin gelingt es Owen Davey vor allem durch seine holzschnittartigen Bilder eine sehr authentische Szenerie zu erschaffen, in der Laika als Heldin strahlt. Die holzschnittartigen Bilder sind in gedeckten, kräftigen Farben gehalten und besitzen eine überzeugende Aussagekraft. Daher bedarf es nur weniger Worte, um Laikas Geschichte zu erzählen. Vielfach sprechen die Bilder für sich und zeigen noch viel mehr, als der Text transportiert: z.B. Laika einsam und verloren in der scheinbar riesigen Stadt, ein Hundeverbotsschild zeigt, dass sie nicht willkommen ist. Die vielen technischen und medizinischen Versuche, denen sie sich unterziehen musste, der hoffnungsvolle und glückliche Blick, mit dem sie stolz in der Rakete sitzt und hinaus sieht. Und schließlich am Ende des Buches eine Familie, ob Mensch oder andere Lebensform, beides ist möglich, die sie liebevoll in ihre Arme schließt.
Fazit:
Laika träumt von den Sternen und kommt ihnen näher, als jemals ein Lebewesen zuvor. Liebevoll erzählte Geschichte einer wahren Heldin, neu interpretiert und mit einem glücklichen Ende, dass auch die echte Laika verdient hätte.
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