Dieses Kinderbuch stellen wir Ihnen auch im Rahmen unseres Special "Eine kleine Weltreise in der Kinderliteratur" vor.
Ausgezeichnet mit dem Kinderbuch-Couch-Star*. Jeden Tag Geige üben, Betten machen und gedünstete Möhren mit Reis essen - einfach schrecklich! Das ist der triste Alltag im Musiklager. Kein Wunder also, dass sich die 12jährige Vilja nichts sehnlicher wünscht, als dass die gefährlichste Räuberfamilie Finnlands sie in diesem Jahr wieder entführt. Die Hoffnung fast aufgegeben, erscheint Familie Räuberberg zur Rettung. Nun endlich kann der Sommer beginnen, voller Abenteuer und einem Sommerfest der besonderen Art...
So außergewöhnlich Familie Räuberberg ist, so spektakulär ist die Befreiungsaktion, in der Vilja aus dem Musiklager gerettet wird. Nun taucht Vilja, wie im vergangenen Jahr, mit Leib und Seele in das Räuberleben ein. Doch so eine unbeschwerte Zeit wie im letzten Sommer steht ihnen nicht bevor, denn es naht das Sommerfest der finnischen Straßenräuber. Das Oberhaupt der Räuber, der große Parnänen, ist nämlich gestorben und nun muss ein neuer Räuberkönig gefunden werden. Und das soll sich auf dem Sommerfest entscheiden.
Viel Phantasie beweist Siri Kolu beim Spinnen eines sehr dichten und verzweigten Handlungsnetzes. Die Sprache lebt von kreativen Wortschöpfungen und deren Abkürzungen, wie auch schon der erste Band "Vilja und die Räuber", der ebenfalls auf der Kinderbuch-Couch besprochen wurde und dessen Verfilmung noch in diesem Jahr (2013) in die Kinos kommen wird. Damit der Leser nicht durcheinander kommt, hilft das räuberhafte "wer-ist-wer" am Ende des Buches. Von wilden Räuberfiguren über Räubervokabular bis zu den Wettkampfregeln der Räuberdisziplinen hilft der Anhang dabei, nicht den Überblick zu verlieren.
Der Verlag nennt Siri Kolus Sprache "aufgeweckt", was ruhigen Gewissens als Untertreibung bezeichnet werden kann: Quirlig, aufmüpfig und nie mit Blatt vor dem Mund, treibt die jüngste Räuberin Finnlands den Leser durch die Seiten. Die 41jährige Autorin scheint keinen Deut ihrer kindlichen Phantasie verloren zu haben. Um sich solche Geschichten und Dialoge auszudenken, muss man einfach Kind geblieben sein!
Am Anfang eines jeden Kapitels von leserfreundlicher Länge, sind schlichte Zeichnungen von Dingen, die in irgendeiner Art und Weise im folgenden Kapitel auftauchen werden.
Fazit:
Vilja hat das Zeug dazu, eine richtige Räuberheldin zu werden, die auch Kinder kommender Generationen noch lieben werden. Mit ihrer sprühenden Art steckt sie nicht nur Kinder an, sondern alle Altersgruppen, für die das Räuberleben noch verheißungsvoll ist.
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