Batman - Der Nebel des Grauens

Batman - Der Nebel des Grauens
Batman - Der Nebel des Grauens
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Kinderbuch Couch
85%1001

Kinderbuch-Couch Rezension vonApr 2013

Idee

Batman durchschaut Scarecrows perfiden Plan und rettet so die Bewohner Gothams Cities vor ihren eigenen Ängsten – ein Buch über Superhelden speziell für Jungs.

Bilder

Bilder und Illustrationen in bester Comicmanier: ausdrucksstarke Farben, Reduktion auf ein paar wesentliche Charaktere und lautmalerische Elemente runden das Erscheinungsbild ab.

Text

Kurze, einfache Sätze entwickeln stringent die Handlung, beschränken sich aufgrund des überschaubaren Umfangs auf das Wesentliche.

[ab 7 Jahren]

Batman trifft in dem ersten Band der neuen Kinderbuch-Reihe für Jungen ab 7 gleich gegen den ganz großen Gegner an - die eigene Angst. Es ist der fiese "Scarecrow", der Batman durch seinen teuflischen Plan das Fürchten lehrt.

Als sich in Gotham City plötzlich mitten am Tag der Himmel verdunkelt, alarmiert der Polizeichef, Commissioner Gordon, das Batsignal. Und das ist auch gut so, denn Batman entdeckt auf einem der Schornsteine des City-Kraftwerks Scarecrow, die Vogelscheuche, wie sie dabei ist, einen weiteren Kürbis in den Schlund des Schornsteins wirft, aus dem bereits jetzt dichter schwarzer Nebel steigt. Doch davon kann Batman ihn Gott sei dank abhalten und verfrachtet ihn auch gleich ins Gefängnis. Zu Hause untersucht Batman alias Bruce Wayne einen Kürbisschnipsel in der dunklen Vorahnung, dass das noch nicht alles gewesen sein kann. Doch es will und will sich ihm nicht erschließen. Daher besucht er Scarecrow hinter Gittern und als er anhand der Literatur in seiner Zelle sieht, dass dieser sich maßgeblich mit den vier Elementen beschäftigt, zählt er Eins und Eins zusammen. Drei Elemente - Erde, Feuer und Luft - hat die Kürbisattacke bereits abgebildet, bleibt nur noch das Wasser. Und plötzlich offenbart sich Batman das ganze dunkle Geheimnis: sobald Wasser auf den schwarzen Nebel trifft, wird dieser sich in die schlimmsten Alpträume der Bewohner Gotham Cities verwandeln und jeden einzelnen mit seinen eigenen Schrecken konfrontieren. Und laut Wettervorhersage steht natürlich Regen an und weit und breit ist kein Lüftchen zu erwarten.

Also fliegt Batman schnell zu seinem Freund Dr. Kirk Langstrom, der eine Erfindung zum Anlocken von Fledermäusen entwickelt hat. Zwar hat er sie noch nie getestet, da er sich dann selbst in eine riesige Fledermaus verwandelt, aber es nützt nichts. Batman lockt mit Hilfe dieser Maschine unzählige Fledermäuse herbei, die mit ihrem Flügelschlag den schwarzen Nebel vertreiben und erlöst nachher auch wieder seinen Freund aus dem Fledermausdasein.

Wie auch schon "Superman. Der Meteor des Verderbens" (siehe hier Rezension auf der Kinderbuch-Couch) ist auch der erste Band der mittlerweile 14-bändigen Batman-Reihe ganz klar auf Jungen im fortgeschrittenen Erstlese-Alter ausgerichtet. Hier geht es nicht um die Darstellung einer schönen heilen Welt mit Prinzessinnen oder bestenfalls noch mutigen Mädchen, hier werden waschechte Jungs-Themen bearbeitet, die die kleinen Nachwuchsmänner in ihrer Freizeit beschäftigen. Mag auch manch einer Zweifel an der pädagogischen Eignung solcher Lektüre haben, ist jedoch eins unbestritten: die Bücher greifen Themen auf, die Jungs besonders interessieren. In ihnen wimmelt es nur so von coolen Helden und fiesen Schurken, ein Schlagabtausch jagt den nächsten, es geht um Technik, Kraft, High-Tech, Weltraum und darum, wer der stärkere ist und über den anderen siegt. Ausgefeilte Syntax, feinsinnige Wortspiele oder hintergründige Dialoge können Eltern in diesem Zusammenhang nicht erwarten, aber das ist auch nicht der Anspruch mit dem die Reihe an den Start gegangen ist.

Diese hat vielmehr zum Ziel, Jungen zum Lesen zu animieren, gerade weil sie bislang als lesefaul galten und häufig Defizite in der Lesekompetenz aufweisen. Vielleicht hat dies ja etwas mit der bisherigen Leseauswahl zu tun, die einfach am Geschmack der Jungs vorbeischrammte und sie nicht "hinter dem Ofen hervorlocken" konnte? Denn mal ehrlich, wer das Spiel von Jungen beobachtet, wird entdecken, dass es da um Kämpfe und Waffen, um Superhelden, Schießen und Gewinnen oder Verlieren geht. Das bedeutet nicht, dass Mädchen davon ausgeschlossen sind, aber Jungen bleiben doch eher unter sich und brauchen klar definierte Helden.

Daher ist es nichts für zartbesaitete Wesen, wenn sich Batman Scarecrow gegenüberstellen muss oder er sich mit seinen eigenen Ängsten (in Form einer riesigen Würgeschlange und einer gigantischen Spinne) konfrontiert sieht. Doch auf Batman ist Verlass und mit jedem bestandenen Abenteuer (und davon wimmelt es bereits im ersten Buch nur so) wächst er seinen Fans mehr ans Herz.

Die Handlung ist stringent und rasend schnell erzählt. Es bleibt daher keine Zeit, einzelne Szenen auszuschmücken oder großartig Atmosphäre aufzubauen, dafür sorgen stattdessen die comicartigen Illustrationen und die Textelemente, die im Comicstil den Fließtext auflockern, in dem sie z.B. quer durch ihn hindurchschießen. Große Spannungsbögen können sich in Anbetracht des Erzähltempos nicht aufbauen, aber die rasche Abfolge von Abenteuern reicht trotzdem, um von Jungs (und Mädchen) verschlungen zu werden.

Darum können pädagogische Bedenken getrost bei Seite geräumt werden: Jungs werden diese Reihe lieben und darüber auch das Lesen lieben lernen. Und dann ist es wieder Zeit für differenzierte Inhalte.

Doch nicht nur rein inhaltlich, auch optisch entsprechen die Bücher dem Geschmack der Zielgruppe: comicartige ausdrucksstarke Sequenzen und stark vergrößerte Lautmalereien, wie beispielsweise ein gigantisches "KNIRSCH." durchziehen den auf das Wesentliche konzentrierten Text, lockern die Seiten auf und geben den Figuren ein Gesicht, was hilfreich ist, da für Charakterisierungen im Text nicht viel Platz bleibt.

Am Buchende gibt es noch einen Steckbrief des Schurken (in diesem Fall Scarecrow), ein Leserätsel mit Gewinnspiel, weiterführende Fragen, die zum Nachdenken anregen sollen sowie Platz, um den eigenen Superhelden zu malen.

Fazit:

Batman rettet kurzweilig und unterhaltsam die Bewohner Gotham Cities und startet so in eine mittlerweile 14-bändige Reihe. Helden-affine Jungs werden diese Bücher gerne lesen und so ganz nebenbei entdecken, dass Lesen wirklich Spaß machen kann.

Claudia Goldammer

 

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