Kunst kommt ganz klar von Können - wie zwei clevere Echsen amüsant, kurzweilig und ganz unterschiedlich beweisen
Art und Max sind zwei ganz unterschiedliche Echsen, die sich über die Liebe zur Kunst treffen. Dabei ist Arthur ein gestandener Künstler, bei dem Max in die Lehre gehen möchte. Und damit beginnen auch schon die Turbulenzen: Max ist eher tollpatschig und unbeschwert und bringt Arthurs' Kunst gleich zu Beginn des Buches in Gefahr. Dabei möchte Max so gern malen und von Arthur lernen. Als dieser schließlich einwilligt, ihn in seine Klasse aufzunehmen, beginnt Max als erstes damit, Art zu malen. Besser gesagt: anzumalen! Art ist mächtig wütend darüber und fährt buchstäblich aus seiner Haut. Daher versucht Max, die Farben mit Hilfe eines Ventilators von Art zu pusten. Davon wird Art komisch und das Glas Wasser, das Max ihm daraufhin bringt, spült komplett alle Farbe von und aus ihm, so dass nur noch seine Umrisse zu sehen sind. Als Art von Max weggehen will, hält dieser ihn fest und dröselt so Art komplett auf, bis nur noch ein Fadenknäuel vor ihm liegt und Art quasi verschwunden ist. Doch geschwind formt Max aus diesem Knäuel wieder Art, malt ihn farbig an und los geht die Kunststunde.
Kunst ist nichts für Kinder? Dafür sind sie noch zu klein? Weit gefehlt! Kinder sind offen und empfänglich für Kunst - bester Ausgangspunkt für eine frühkindliche künstlerische Förderung. Zu dem großen Markt der Kunstbücher für Kinder gesellt sich nun mit "Art & Max" ein weiteres, welches Kunst Kindern spielerisch näher bringt. Durch die beiden Echsen, die nicht nur äußerlich, sondern auch charakterlich unterschiedlicher nicht sein können, wird Kindern das Kunstwerk an sich näher gebracht. Sie wird quasi in ihre Einzelteile zerlegt und das Mysterium Kunstwerk durch einen rebellischen Schüler, der sich von seinem Meister nichts sagen lässt, erläutert.
Dabei erfahren die Leser, dass jedes Bild aus Linien und Farben besteht und die Anordnung der einzelnen Komponenten es zu dem Kunstwerk macht, als das es am Ende betrachtet wird. Es ist erstaunlich, was alles dabei aus einer einzelnen Linie entstehen kann, je nachdem, wie sie geformt und gelegt wird, wie Max eindrücklich beweist. Und wird sie schließlich mit Farbe gefüllt, entsteht das letztendliche Bild aus ihr, wobei auch hier die Sichtweise wieder von der Stilrichtung bestimmt wird. Und dank Max ist sie im vorliegenden Buch herrlich unkonventionell und lässt Art am Ende in ganz neuen Farben erstrahlen.
Dass diese kurze Geschichte ganz im Zeichen der Kunst steht, macht auch bereits der Titel "Art & Max" deutlich. "Art" steht hier nicht nur für Arthur, sondern natürlich auch für Kunst und für Max´ Annäherung an die Kunst. Und dass diese nicht unbedingt immer ganz ernst sein muss, zeigt Max. Das dabei entstehende Feuerwerk der Farben und Stilrichtungen ist auf jeden Fall ein gelungener Spaß.
So versprühen auch David Wiesners Bilder diesen heiteren Ton, der dem Handeln von Max entspricht. Dennoch sind die illustrativen Details beeindruckend, wie beispielsweise die gelungene Zeichnung der Echsenhaut oder die besonders überzeugenden Mimik der Charaktere. Unterstützend wirken dabei die textlichen Passagen, die als äußerst knapp gehaltene Dialoge aber anfänglich etwas verwirrend sein können.
Fazit:
Zwei Echsen stellen die Kunst und das Verständnis davon komplett auf den Kopf und ermutigen den Leser dazu, beherzt ihren eigenen künstlerischen Weg zu gehen.
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