Wie der Buchtitel schon so passend verrät: Ole kann nicht einschlafen. Auf vielerlei Weise versucht er bis zu seiner Lieblingszahl zehn zu zählen, um dann endlich müde zu werden.
Ole hatte einen wunderschönen, abenteuerreichen Tag, doch mit dem Einschlafen will es einfach nicht klappen. Da er während des Tages schon beim Versteckspielen bis zu seiner Lieblingszahl Zehn gezählt hat, kommt er auf die Idee dies jetzt auch zu tun. Denn schließlich hat er mal gehört, dass man schneller einschlafen kann, wenn man zählt. Als erstes versucht er die Murmeln zu zählen, doch leider sind es nur sechs. Auch seine Kuscheltiere, die bereits tief und fest schlafen, versucht er zu zählen. Jedoch sind dies auch nicht genügend. Endlich hat er eine wirklich gute Idee: Bücher zählen! Davon hat er sehr viele. Er beginnt: das erste war sehr lustig, das zweite wollte er immer wieder ansehen, das dritte handelte von einem Papageien, der wie Ole hieß, und so weiter.
Zu jedem Buch fällt Ole etwas ein, bis schließlich, das zehnte und letzte Buch an der Reihe ist. Es handelt von einem Jungen, der nicht einschlafen kann und versucht, mit allem möglichen, das ihn umgibt, bis zur Zahl Zehn zu zählen. Doch Ole kann das Buch leider nicht mehr anschauen, da er schon eingeschlafen ist.
Dieses schöne Bilderbuch von Karl Rühmann zeigt eine Situation aus dem Alltag der Kinder: Es ist Zeit, zum schlafen - doch sie wollen immer noch ein Buch hören. Für Eltern eine typische Situation. Wenn man diesen Kreis des immer wieder Vorlesens dann durchbrechen möchte, gibt es meistens Unmut und Ärger. Dieses sehr einfach verfasste Bilderbuch ist gerade in solchen Situationen ein passendes Mittel um aus diesem Kreis herauszukommen. Bereits beim Vorlesen werden die Kinder aktiv in die Geschichte einbezogen. Sie werden zum Zählen sowie zum Suchen (bei den Kuscheltieren) angeregt. Sie können sich in die Geschichte hineinversetzen und aktiv daran teilnehmen. Weiterhin ist das offene Ende ein sehr guter Schluss, der den Eltern hilft, gemeinsam zu überlegen, was die Kinder zählen könnten. Oder aber es kann der Hinweis gegeben werden, dass ähnlich wie im Buch, morgen wieder gelesen werden kann. Eine sehr empfehlenswerte Lektüre, um so manche Zu-Bett-Geh-Situation friedlich und auf wirklich sehr nette Weise zu meistern!
Zu den Bildern von Lena Hesse ist besonders anzumerken, dass sie allesamt sehr eindrucksvoll gestaltet sind. Durchgängig sind die Seiten in einem typisch nächtlichen lila Farbton gehalten und es werden geschickt eher diffuse Lichtpunkte gesetzt. Die abendliche Situation wird nicht als dunkel und finster empfunden, sondern eher als warme Einstimmung zum Schlafen. Damit verfügen die Illustrationen trotz der nächtlichen Lichtverhältnisse über eine eigene, anheimelnde Leuchtkraft. Auf den einzelnen Seiten ist Ole in Szene gesetzt, so dass der Leser auch wirklich seine Situation bewusst wahrnehmen und mit ihm fühlen kann.
Fazit:
Die stimmungsvoll illustrierte Geschichte von dem gar nicht müden Ole, wird bei so manchem Zubettgehen eine willkommene Unterstützung für Eltern und Kinder sein. Wenn der kleine Leser allerdings weiter als bis Zehn zählen möchte, könnte es unter Umständen etwas dauern...
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