Michi, Papa und ein Haus voller Träume
- Beltz & Gelberg
- Erschienen: Februar 2011
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[ab 5 Jahren]
Im "Casa Rosa" nimmt man sie ernst: Träume. Dabei handelt es sich nicht nur um rosarote Träume, sondern auch um solche, die Kindern Angst machen. Einen fantasievollen Umgang mit guten und bösen Träumen lehren Michi und sein Papa kleinen und größeren LeserInnen ab fünf Jahren.
Eines Tages erben Michi und sein Papa das kleine, rosafarbene Haus von Tante Röschen. Und sie sind sich sicher: "Wir sind Glückspilze!" In der Tat scheint es sich um einen rosaroten Traum zu handeln. Das Häuschen steht an einem kleinen Fluss, unten in ihm befindet sich ein Obst- und Gemüseladen, der von dem etwas schrulligen, spanischsprachigen Emiliano geführt wird. Ein Ort zum Wohlfühlen also.
Wären da nicht die Widrigkeiten des Alltags wie etwa der Umzug, der sich natürlich nicht von allein erledigt. Und ältere Kinder, die Michi und seine Freundin auf dem Nachhauseweg belästigen. Ja, und dann gibt es noch böse Traumwesen wie etwa Barbaren, die Michi auf der Seele lasten. Dank seines einfühlsamen, fantasievollen Vaters, der seinen Sohn mit all seinen Facetten und Ängsten ernst nimmt, kann Michi diese nach und nach verarbeiten und überwinden. Gegen die Traum-Barbaren setzt er erfolgreich Hähnchenkeulen ein, um sie wegzulocken. Doch um die garstigen größeren Kinder kümmert Papa sich höchstpersönlich.
So umschiffen die beiden gemeinsam sämtliche Klippen, bis der Umzug gepackt und die Umstellung gemeistert ist - und schließlich wird Michi sogar zum Schulkind.
"Michi, Papa und ein Haus voller Träume" ist ein Buch, auf das sich erwachsene LeserInnen zunächst einmal einlassen müssen. Doch geraten auch sie während des Vorlesens rasch in den Sog des Buches, der sich jüngeren LeserInnen schon von Beginn an erschließt. Das Leben im Casa Rosa ist wie ein Traum - doch dieser ist durchaus nicht nur positiv. Der Alltag mit seinen Tücken will gemeistert werden - und da sind Papas Fantasie und auch Tatkraft gefragt.
Farblich abgesetzt präsentieren sich die Träume des Jungen Michi. Hier unternimmt er einen Ausflug mit Piraten, bezwingt mithilfe einer Schneemänner-Familie die unheimlichen, größeren Kinder und lernt schließlich seinen Vater als Kind kennen. In diesem letzten Traum erfährt er, dass auch sein Vater einmal ein kleiner Junge mit Sorgen und Ängsten war. Die skizzenhaft einfach gehaltenen und dennoch ausdrucksstarken Illustrationen von Heike Herold vermögen den künstlerischen Charakter der Geschichte gekonnt zu unterstützen.
Fazit:
Ein fantasievoller, liebevoll gestalteter Band über Vater und Sohn, die gemeinsam träumen - von Gutem und Bösem. Das macht Mut - Kindern und Eltern.
Britta Nonnast, Beltz & Gelberg
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