Entdecke Deine Stadt
- Beltz & Gelberg
- Erschienen: Januar 2011
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Ausgezeichnet mit dem Kinderbuch-Couch-Star*. Kinderbuch des Monats [01.2011]. Wie aufmerksam gehen wir noch durch die Städte und Orte in denen wir leben? Der Weg zur Arbeit, zur Schule, zum Einkaufen... halten wir eigentlich mal inne, schauen unsere Umgebung genauer an oder begeben uns gar auf unsere ganz eigene Entdeckungstour? Dabei ist die Stadt doch unser ganz persönlicher Lebensraum...
Gerade im digitalen Zeitalter, wo bereits Internet, Handys, MP3-Player und Social Media Portale einen wesentlichen Teil des Medienkonsums unserer Kinder ausmachen, bietet "Entdecke deine Stadt" einen wunderbaren Gegenpol, der den Blick auf das direkte Lebensumfeld lenkt und Kindern kreative Anreize schafft, die eigene Stadt näher kennen zu lernen, zu beobachten und sich mit ihr zu beschäftigen.
Anke M. Leitzgen und Lisa Rienermann greifen dabei - wie so häufig - eigentlich auf ganz nahe liegende Ideen zurück. "Mehr sehen, mehr fühlen, mehr erleben: Werde ein Stadtentdecker!" lautet dann das erste Kapitel auffordernd. Geräusche wahrnehmen, mit Händen und Füssen die Stadt fühlen - Hauswände, Bäume anfassen, das Gras zwischen den Zehen fühlen.
Mit dem "Ideenbuch", das jedes Kind ganz einfach selber mit Hilfe der kurzen Anleitung herstellen kann, geht es aber richtig los: Interessante Haustüren und Hausnummern auskundschaften. Die eigene Haustür oder passende Hausnummer zum eigenen Haus / der eigenen Wohnung zeichnen. Fenster fotografieren, die neugierig auf das Zimmer dahinter machen. Straßenbeläge vergleichen oder gar ins Ideenbuch abpausen. Fundstücke sammeln und kategorisieren. Dinge finden, die zufällig ein Gesicht haben - Hausfassaden, Fahrzeuge... Ideen und Möglichkeiten, die keine lange Vorbereitung oder besondere Materialien benötigen.
Aber natürlich kommen auch die digitalen Medien ins Spiel. Eindrücke von den eigenen Lieblingsplätzen - Fotos, Videos, Erlebnisberichte - können natürlich mit Freunden getauscht und auf Facebook & Co. verfügbar gemacht werden. Oder wie wäre es gar mit einer virtuellen Städtereise mit Google und der Aufgabe, Häuser, die von oben zufällig wie ein Buchstabe aussehen, zu entdecken?
In weiteren Kapiteln unter der Fragestellung "Was macht eine Stadt lebenswert?" gibt es Hintergründe und Interviews zur Städteplanung, Verkehr und Umwelt generell. Wie plant man eigentlich eine Stadt? Wie findet man sich in der Stadt zurecht? Wie verhält es sich mit der Natur in einer Stadt? Wo ist Platz für Spiel und Sport? Auf übersichtliche und leicht verständliche Weise geben die Autorinnen Beispiele für Ihre Erläuterungen. Und natürlich gibt es auch hier wieder Anregungen selber zu überlegen, welche Orte oder Plätze einem am besten gefallen. Viele Erfahrungsberichte von Kindern und Jugendlichen geben spannende Einblicke in das Leben in unterschiedlichen Stadtteilen, aber auch, wie es für blinde Menschen ist, in der Stadt die richtigen Wege zu finden.
Ein kleines Stadt-ABC findet sich schließlich noch am Ende des Buches und erläutert einige wichtige und auch weniger geläufige Begriffe, wie z.B. Klima, Vegetation, Lichtsmog, Infrastruktur...
Gut 150 Seiten fasst das hervorragend bebilderte Buch, das zudem mit einem lockeren und ansprechenden Layout und einer ebensolchen Sprache aufwartet. Kreativität und Motivation werden allein so schon angeregt und das Stöbern in dem Buch ist für sich bereits eine überaus spannende und kurzweilige Entdeckungstour.
Fazit:
Anke M. Leitzgen und Lisa Rienermann zeigen in ihrem Buch "Entdecke deine Stadt" wie einfach es ist und wie viel Spaß es macht, sich der eigenen Stadt zu widmen und diese einmal mit einem ganz anderen Bewusstsein und jeder Menge Neugier zu betrachten. Vor allem aber geht es darum, selber aktiv zu werden.
Daher lautet unsere klare Empfehlung: Dieses Bucht jetzt heranziehen, um die eigene Städte-Safari für den kommenden Frühling zu planen - gemeinsam mit Freunden oder der Familie macht es gleich doppelt Spaß. Und ganz sicher eignet sich "Entdecke deine Stadt" hervorragend als Anregung für ein nachhaltiges Schulprojekt.
Anke M. Leitzgen, Beltz & Gelberg
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