Herr Untermbett
- Gerstenberg
- Erschienen: Mai 2010
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Es ist Schlafenszeit und Tim ahnt noch nicht, dass dies eine aufregende Nacht wird. Tim liegt schon im Bett und versucht einzuschlafen. Plötzlich wackelt die Matratze und das Bett quietscht. Vor Schreck vergisst Tim das Atmen. Er zieht sich die Bettdecke bis an die Nasenspitze und wartet was passiert....
Ein blaues Irgendetwas taucht unter dem Bett hervor, das Tim überaus freundlich begrüßt und sich als Herr Untermbett vorstellt. Er möchte so gern mal eine Nacht mit in Tims kuscheligem Bett übernachten. Tim hat nichts dagegen.
Und schon liegt Herr Untermbett in Tims Bett und schläft sofort ein und - schnarcht.
Tim kann unter diesen Umständen nicht einschlafen und beschließt, seine Ohrenschützer aus der Kommode zu holen. Als er die Schublade öffnet, schauen ihn zwei kullernde Augenpaare an. Knitterich und Knüllerich wünschen sich auch mal eine Nacht in Tims gemütlichem Bett. " Jetzt wird es aber langsam etwas eng in meinem Bett", denkt sich Tim. Von seiner Decke bekommt er kaum noch etwas ab und ihm wird kalt. Er holt seinen Bademantel aus dem Schrank und trifft dort den Schlafzimmerschrankhund Pit-Jama. Der möchte auch nichts lieber als in Tims Bett zu übernachten.
Tim wundert sich immer mehr und will der Sache auf den Grund gehen. Doch egal welche Kiste oder welchen Karton er öffnet - er findet jede Menge weitere komische Gestalten, die sich alle ein kuscheliges Bett wünschen. Grobär und Liebär marschieren aus dem Wandschrank, Gröte und Tröte sind unter dem Sessel, Adalbert Dickhaut und seine Freunde Wunderbart und Sonderbart stehen hinter der Gardine, Hansi Wurst, Späßchen Häschen, die Kwatschmacher-Drillinge, Piek, der Winzling, und Willi Glühnase landen schließlich alle in ein- und demselben, nämlich in Tims Bett. Für Tim bleibt absolut kein Platz mehr. So legt sich Tim völlig erschöpft und müde auf den Fußboden und schläft sofort ein.
Verwundert findet seine Mutter ihn am nächsten Morgen auf dem Boden, Tim aber sagt nur, dass es letzte Nacht hier viel bequemer war als in seinem Bett.
"Herr Untermbett" von Chris Riddel ist ein herrliches Spaß- Einschlafbuch, das der Autor Werner Holzwarth mit viel Liebe zu all den skurrilen Wesen ins Deutsche übersetzt hat. Die Originalausgabe erschien erstmals 1986 und dann neu illustriert 2009 unter dem Titel "Mr. Underbed" bei Andersen Press Ltd. London.
Chris Riddell ist bekannt für seine unverwechselbaren Zeichnungen mit faszinierenden Details und bezaubernden Elementen. Sein Illustrationsstil vereint Witz, Verschmitztheit und eine gute Portion Freude an kindlicher Fantasie. Der kurze Text und die farbenfrohe Illustration ergänzen sich zu einer komplexen Einheit und dadurch entsteht ein Bilderbuch zum Miterleben.
Herr Untermbett ist ein blaues monsterähnliches Irgendetwas mit zotteligem Fell und zwei scharfen Zähnen, sein liebevoller Blick und die knubbelige rote Nase lassen ihn aber zu einem freundlichen Wesen werden, das man wohl auch gerne unter die Bettdecke lässt. Ebenso die fantasievollen Wortbeschreibungen der skurrilen anderen Wesen nehmen jegliche Angst vor Monstern und anderen Nachtgestalten. Denn letztlich sind sie doch alle Geschöpfe unserer Fantasie.
Fazit:
Wer "Herr Untermbett" als abendliche Lektüre wählt, wird kaum mehr Angst vor irgendwelchen Gestalten unter dem Bett, im Schrank, hinter der Gardine oder sonst wo haben. Chris Riddel zeigt mit seinem unbeschwerten Bilderbuch, dass die vermeintlichen Zimmergenossen allesamt richtig nette Kerle sind. Damit gibt er der kindlichen Fantasie einen wichtigen Impuls, der zeigt, dass aus "bedrohlichen Monstern" freundliche Wesen werden können.
Ganz sicher gehen daraus noch weitere, lustige Gestalten hervor, die die Kinderzimmer bevölkern.
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