Tiere - Wie sie fressen
- Gerstenberg
- Erschienen: April 2010
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Die Tierauswahl in "Tiere - Wie sie fressen" lässt sofort aufhorchen. Nur selten erhalten wir in (Kinder-)Sachbüchern einen Einblick in die Lebensgewohnheiten von Meerneunauge, Rotem Vampir, Wanderheuschrecke und Schnabeltier. Insgesamt zwölf außergewöhnliche Tierarten und ihre Besonderheiten der Nahrungsbeschaffung stellt uns der Biologielehrer und Experte in Umwelterziehung Xulio Gutiérrez vor.
Das Großformatige Buch überzeugt bereits auf den ersten Blick mit einer wunderbar gelungenen und ansprechenden Gestaltung, wie sie in dieser formalen Qualität nur selten zu finden ist. Ein klar strukturiertes Layout mit sehr gut lesbarer Typographie motivieren, sich dem Inhalt zu widmen.
Neben der durchgängig hervorragenden Gesamtgestaltung muss aber gerade die Arbeit von Illustrator Nicolás Fernández, der sich auf die Darstellung von Flora und Fauna spezialisiert hat, herausgestellt werden. Er erweckt mit seinen prächtigen, detaillierten Illustrationen die faszinierende Tierwelt und die dargestellten Szenerien beinahe zum Leben. Zu keiner Zeit lassen seine Bilder reale Fotos vermissen. Die Farbintensität ist beeindruckend und dennoch bleibt ein natürliches Erscheinungsbild gewahrt.
Doch nicht nur die eingangs erwähnten eher exotischeren Tierarten treffen wir in diesem Sachbuch an, sondern auch den einen oder anderen bekannteren Artgenossen, wie zum Beispiel das Nilkrokodil, den Buckelwal oder den Seestern. Alle Tiere, ob bekannt oder unbekannt, offenbaren interessante Eigenheiten bei der Nahrungsbeschaffung, die auch Erwachsenen ganz sicher nicht in allen Einzelheiten bekannt sein dürften.
Jede der Spezies wird jeweils auf einer Doppelseite präsentiert. Ein kleine Karte weist auf ihr Vorkommen hin und mit einer zusätzlichen Grafik wird das Größenverhältnis im Vergleich zum Menschen verdeutlicht. Auf der linken Seite wird die jeweilige Tierart mit generellen Informationen vorgestellt, während sich dann die rechte Seite noch einmal gezielt der Nahrungsaufnahme bzw. Nahrungsbeschaffung widmet.
Der Text stellt allerdings teilweise schon ein wenig Ansprüche an den Leser, denn schließlich wollen auch einige spezifische Sachinformationen vermittelt werden. Die avisierte Zielgruppe "Kinder ab 8 Jahren" stellt dann auch die untere Empfehlungsstufe dar, wenn es um die selbstständige Beschäftigung mit den Inhalten geht.
Am Ende des Buches finden wir noch übersichtliche Steckbriefe, die neben Basisinformation wie Größe, Gewicht und Lebenserwartung auch die Gefährdungsstufen der IUCN (Weltnaturschutzunion) berücksichtigt. So zeigt sich, dass von den vorgestellten Tierarten aber nur der Ameisenbär in eine Vorwarnstufe eingeordnet wird und alle anderen Tierarten als nicht gefährdet gelten.
Fazit:
"Tiere - wie sie fressen" ist wirklich mehr als einen Blick wert. Allen Kinder ab 8 Jahren (und auch Erwachsenen) mit besonderem Interesse an unserer faszinierenden Tierwelt sei das Werk von Xulio Gutiérrez und Nicolás Fernández wärmstens ans Herz gelegt. Neben der eher ungewöhnlichen Tierarten- und Themenwahl ist es auch die wunderbare Gesamtgestaltung, die das Buch auszeichnet. Es wäre wünschenswert, wenn auch der Schulunterricht mit derart ansprechenden Büchern sinnvoll ergänzt und im Sinne der Kinder aufgewertet werden könnte.
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