Die Prinzessin auf der Erbse - Ill. v. M. Kemmler
- Aufbau-Verlag
- Erschienen: April 2005
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Der Illustratorin Melanie Kemmler ist es gelungen, eines der bekanntesten Märchen von Hans-Christian Andersen mit einem modernen Erscheinungsbild zu versehen.
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Ein junger Prinz ist sehr betrübt, denn er möchte eine Prinzessin heiraten. Die Suche erweist sich allerdings als sehr schwierig, denn die Prinzessinnen die ihm begegnen, scheinen keine echten zu sein. In einer stürmischen Nacht klopft ein junges Mädchen und bittet um Unterschlupf. Das Mädchen behauptet, eine echte Prinzessin zu sein, doch der Prinz ist zunächst skeptisch. Um sie zu testen, legt man der vermeintlichen Prinzessin eine Erbse ins Bett, darüber 20 Matratzen und 20 Daunendecken. Am nächsten Morgen berichtet das junge Mädchen, daß es sehr schlecht geschlafen habe, da irgendetwas Hartes in ihrem Bett gelegen habe. Somit ist für die Königsfamilie der Beweis erbracht, daß es sich hier um eine echte Prinzessin handeln müsse, da niemand sonst so empfindlich sein könne. Der junge Prinz hat seine zukünftige Braut gefunden.
Das Märchen von der Prinzessin auf der Erbse dürfte den meisten von uns geläufig sein. Findet man nun Gefallen an der erzählten Geschichte, so bietet dieses Buch des Aufbau-Verlags eine gute Möglichkeit, auf eine traditionelle Geschichte mit moderner Aufmachung zurückzugreifen. Das Buch im A4-Überformat wird klar von den Illustrationen dominiert. Sie erstrecken sich jeweils vollfächig über die gesamten Doppelseiten, die kurzen Textblöcke wurden dezent in die Illustration integriert. Sehr klare, gerade Formen, harmonische Pastelltöne, ein interessantes Spiel mit Licht und Schatten sowie das Vermischen verschiedener Epochen - der Prinz trägt eine Krone und den traditionllen roten Mantel mit weißem Pelzkragen, darunter jedoch Anzug und Krawatte - machen die Bilder nicht nur interessant sondern sorgen auch für eine erfrischende Stimmung. Vom etwas staubigen, düster-deprimierenden Ambiente, das uns oft beim Betrachten von Märchenbüchern umhüllt, fehlt hier jede Spur. Auffallend auch, das sich jede Szene dieses Bilderbuches in einem Raum abspielt, wir sehen von außen in verschieden Räume hinein. Sogar das Gewitter, das letztendlich die Prinzessin zum Prinzen führt, wird durch die Fenster in den Raum geweht. Diese Art der Illustration regt die Phantasie an und bietet mit Sicherheit auch dem erwachsenen Leser Raum für verschiedene Interpretationen. Der Text wurde kurz gehalten und in angemessener Weise der heutigen Sprache angepasst ohne umgangssprachlich zu werden.
Fazit:
Hier wurde ein Märchen gut in die heutige Zeit hinüber transportiert ohne seine Wurzeln zu verdrängen. Daher eignet es sich sowohl vom Erzählten als auch von der grafischen Aufmachung gut als Abstecher in die Märchenwelt oder auch als Alternative zu herkömmlichen Kinderbüchern.
Hans Christian Andersen, Aufbau-Verlag
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