Das uralte, geisterhafte Wesen, das noch immer durch die Schottischen Highlands streift, erkennt in dem Jungen Grant seinen ehemaligen Mörder. Nur Grants Schwester Amanda ahnt, dass ihnen etwas Unheimliches auflauert. Aber wie soll sie ihrer Familie die dunklen Vorahnungen erklären?
Die Geschichte ist schnell zusammengefasst: Amanda und Grant machen mit ihren Eltern Campingurlaub in den Schottischen Highlands. Während sich die Familie ganz der gemeinsamen Freizeit hingeben möchte, ist Amanda schnell davon überzeugt, dass etwas wirklich gefährliches in den Bergen auf sie lauert - ein Wesen. Grant glaubt seiner Schwester kein Wort und auch die Eltern tippen doch eher auf einen Sonnenstich. Doch nicht erst als Grant eines Tages Schrammen an seinem Körper hat, von denen er nicht wirklich sagen kann, woher sie stammen, muss auch er zugeben, dass die Vorstellungen seiner Schwester nicht mehr nur als Einbildung abzutun sind. Ein seltsamer alter Schotte bestärkt Amandas Vermutung zusätzlich und jetzt wird klar, dass die beiden wirklich in Gefahr sind...und das seltsame Wesen in den Bergen scheint von Tag zu Tag mehr Gestalt anzunehmen.
Dass "Dangerous Beast" in den Schottischen Highlands spielt, ist übrigens kein Zufall. Eine Schottlandreise inspirierte die Autorin zu der Erzählung. Viel Zeit mit der Beschreibung von Region und Natur verbringt Anna Evans aber nicht und lässt ihre Leser lieber schnell in das Abenteuer um Grant und Amanda eintauchen.
Ann Evans erzählt unterhaltsam und versteht es durchaus, geschickt Spannungspunkte in ihrem Roman zu setzen. Gerade in den Szenen, wenn sie Grant und Amanda, die alleine durch die Berge streifen oder des nachts in ihren Zelten liegen, von etwas Unbekanntem heimsuchen lässt, dürfte das Herzklopfen der Leser fast hörbar werden. Doch die überaus kurzweilige Erzählung ist mit zunehmender Seitenzahl dann doch von Wiederholungen geprägt. Amanda hat stets den Eindruck, dass etwas auf sie lauert und ihr Bruder Grant ist anfangs eben nicht davon überzeugt - und so wartet der Leser endlich auf die reale Begegnung mit der Kreatur. Die Geschwister bleiben entsprechend auch deutlicher Mittelpunkt in "Dangerous Beast" und nur der mysteriöse alte Schotte bringt dann etwas Abwechslung in das ansonsten recht überschaubare Dialog- und Handlungsschema.
Auch wenn die Erzählung aus Perspektive der Kreatur (die sich übrigens nicht als furchterregendes, entstelltes, grausames Fantasiemonster entpuppt) früh erkennen lässt, dass es gerade Grant ist, mit dem das Wesen scheinbar noch eine Rechnung aus einer weit zurückliegenden Zeit offen hat, gewährt uns Ann Evans ansonsten lediglich kleinere und wenig spektakuläre Einblicke in die Hintergründe der Hetzjagd des Biestes. Aber vielleicht kommt da in weiteren Bänden noch etwas mehr auf uns zu, denn auch das wird deutlich: Dangerous Beast ist als Mehrteiler angelegt.
Fazit:
"Dangerous Beast" von Ann Evans ist für Kinder ab 10 Jahren ein unkomplizierter und spannender Appetithappen, der weniger mit einer dichten Handlung als vielmehr mit Kurzweil unterhält.
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