Dodo Ahoi!

Rezension von Kathrin Walther (09.2024)

Ein rasantes Spiel, bei dem das Dodo-Ei gemeinschaftlich auf einem wackeligen Boot zu einer neuen Insel gebracht werden muss - doch Achtung, nicht dass es ins Meer rollt!

Dieser tollpatschige Dodo schon wieder: Kaum ist sein Ei heile den Berg hinuntergekullert und sicher im Boot gelandet, ist es schon wieder in Gefahr! Nachdem der große Fels kein geeigneter Nistplatz war, ist der Dodo auf der Suche nach einer passenden Insel, auf der er sein Ei ausbrüten kann. Doch leider wurde das Ei nicht gesichert und kullert auf dem wackeligen Boot von einer Bootskante zur anderen. Zwar gibt sich der ungeschickte Vogel viel Mühe, sein Ei zu schützen und vorm Sturz ins Wasser zu bewahren, doch gelingt es ihm nicht alleine, den Wellen zu trotzen. Zum Glück hat er viele Helfer, die mit ihm von einer Insel zur nächsten Segeln und das Ei immer wieder retten. Wird es euch gemeinsam gelingen, die passende Insel zu erreichen und das Ei an Land zu bringen?

Dodo auf großer Fahrt

Für viele ist der Dodo kein unbekannter, schließlich handelt es sich um die Fortsetzung des erfolgreichen und 2021 sogar mit dem Deutschen Spielepreis ausgezeichneten Spiels „Dodo – Rettet das Wackel-Ei!“. Auch dieses Mal ist das Ei wieder in Gefahr. Musste es im ersten Teil heile den Berg hinunter ins Boot geleitet werden, knüpft die Fortsetzung an dieser Stelle an und die Bootsfahrt von der Felseninsel zu einer neuen und besser geeigneten Insel beginnt. Wie schon beim ersten Spiel handelt es sich auch jetzt wieder um ein kooperatives Spiel, bei dem nur alle gemeinsam siegen können und man nicht als Konkurrenten sondern als Team spielt.

Bevor es losgehen kann, müssen zunächst ein paar Vorbereitungen getroffen werden. Muss vor der ersten Partie noch das Wackelboot zusammengesteckt werden, reicht es bei weiteren Spielen, den Spielplan auszulegen, die Bootsfigur auf die Startposition zu stellen sowie die gemischten Wellenplättchen auf die entsprechenden Felder zu legen. Damit man weiß, welche Inseln in welcher Reihenfolge angesteuert werden müssen, werden noch sechs der zehn Inselkärtchen gestapelt und ausgelegt. Nachdem auch die Spielkarten gemischt wurden, bekommt jeder Spieler drei auf die Hand, bevor die restlichen Karten in zwei Nachziehstapeln an den Rand gelegt werden. Sind alle startklar, wird der Dodo auf eine Seite des Wackelboots am oberen Ende des Spielplans gestellt und das zuvor angewärmte und leicht geschüttelte Ei auf die gegenüberliegende Seite auf den Wurm gelegt, sodass es die bunte Federspur entlangrollen kann.

Ab jetzt ist Konzentration und Schnelligkeit gefragt, denn sonst rollt das Ei unaufhörlich näher an den Rand des Schiffes. Um dies zu verhindern muss zügig gesegelt werden. Der jüngste Spieler beginnt und legt eine Karte auf der großen Felseninsel in der Mitte des Spielplans ab. Anschließend darf das Boot ein Spielfeld weitergezogen werden, wobei als Ziel die oberste der aufgestapelten Inselkärtchen angesteuert wird. Nun ist der nächste Spieler an der Reihe, eine Karte abzulegen, jedoch ist es nun notwendig, die passende Karte zu haben. Passend sind alle Karten, die entweder dieselbe Farbe oder aber dasselbe Symbol zeigen, ähnlich wie bei MauMau. Hat man eine passende Karte, darf das Boot auf dem Spielplan erneut ein Feld vorgesetzt werden, andernfalls muss eine Karte vom Nachziehstapel gezogen werden und der Zug ist beendet, auch wenn nun gelegt werden könnte. So geht es weiter, bis die erste Insel erreicht wurde und der Dodo endlich auf eine Position nach Wahl auf dem Wackelboot gestellt werden kann, sodass das Ei hoffentlich vom Rand weg wieder in die andere Richtung gelotst werden kann.

Da es bis zu einer Insel oft ein zu weiter Weg ist, um den Dodo zu versetzen, befinden sich zwischen den Spielfeldern noch die sogenannten Wellenfelder, auf denen sich Helfertiere befinden. Wurde eines der Plättchen erreicht, darf es genommen und eingesetzt werden, wenn das Ei vom Boot hinabzustürzen droht. Hierbei ist gutes Timing und gute Absprache gefragt, denn es darf immer nur von dem Spieler, der es auch aufgenommen hat, während dessen eigenem Zug eingesetzt werden. Auf den Wellenplättchen sind mit Oktopus, Delfin, Rochen und Schildkröte zudem verschiedene Tiere abgebildet, die sich auch auf dem Wackelboot wiederfinden. Setzt man beispielsweise die Schildkröte, darf der Dodo immer nur auf eine der beiden Schildkröten gestellt werden, was je nach Position des Eis eventuell gar nicht hilfreich sein kann, da nur eine andere Position die Wippe wieder zum Kippen bringen würde und das Ei bereits zu weit am Rand ist und mit seinem Gewicht die Wippe unten hält.

Nach diesem Prinzip geht das Spiel weiter, bis schließlich die sechste und letzte Insel der Kärtchen erreicht wird, auf der der Dodo sein Ei nun ausbrüten kann. Liegt das Ei zu diesem Zeitpunkt noch immer auf dem Boot, haben die Spieler gewonnen.

Alles andere als langweilig

„Dodo Ahoi!“ richtet sich an 2 bis 4 Spieler ab 7 Jahren. Trotz des theoretisch einfachen Spielprinzips sollten die Spieler auch nicht viel jünger sein, denn bei einer Runde geht es ganz schön zur Sache und es ist wirklich ein hohes Maß an Konzentration, Schnelligkeit und Teamwork gefragt. Da das Ei ziemlich schnell kullert, muss man mit dem Legen und Nachziehen der Karten ganz schön schnell sein, damit das Boot vorangezogen werden kann und man die hilfreichen Wellenplättchen oder aber die passende Insel erreicht, bevor das Ei vom Boot kullert. Nicht aufpassen, wann man an der Reihe ist, oder langes Überlegen, ob man die passende Karte auf der Hand hat, ist hierbei nicht drin. Auch wenn die Dauer des Spiels mit 25 Minuten angegeben ist, waren wir deutlich schneller, andernfalls wäre die Kugel unweigerlich vom Boot gerollt, was sie bei uns auch mehrfach passiert ist, obwohl wir mit zwei Erwachsenen und einem Kind gespielt haben und spätestens ab der dritten Runde wirklich schnell waren und wussten, worauf es ankommt. Hat man alles im Blick, ist ein Sieg jedoch durchaus möglich aber dennoch nicht garantiert, sodass das Spiel nicht so schnell langweilig wird. Neben Geschicklichkeit und Schnelligkeit ist auch etwas Glück dabei, denn je nachdem, wie die Karten liegen oder aber in welcher Reihenfolge die Inseln angesteuert werden müssen, kann sich die Zeit, in der man die rettende letzte Insel erreicht, deutlich unterscheiden.

Die Gestaltung des Spiels ist auf jeden Fall nicht nur optisch gut gelungen. Das Spielmaterial ist stabil und wertig und auch die Anleitung ist übersichtlich und gut nachvollziehbar. Etwas ungünstig ist die Farbwahl der Karten, bei denen einmal ein sehr helles blau und einmal ein normales hellblau als Hintergrund gewählt wurden, was man bei der hohen Spielgeschwindigkeit schnell mal vertauschen kann. Erwähnt werden sollte außerdem, dass am Ende noch drei Änderungsideen für fortgeschrittene Spieler sowie eine Profi-Variante vorgeschlagen werden, die für Langzeitspielspaß sorgen. Hierbei kann beispielsweise die Anzahl der helfenden Wellenplättchen reduziert oder die der Inselkärtchen erhöht werden. Zudem können die Wellenplättchen verdeckt ausgelegt werden oder aber mit der Pflicht, sie direkt beim Einsammeln auch einzusetzen, was ein ziemlich hohes Maß an Planung und Geschwindigkeit erfordert.

Schön ist das kooperative Spielprinzip, bei dem alle zusammenspielen. Einzelkämpfer haben hier wirklich keine Chance, denn es ist wichtig, sich während des Legens der Karten und dem Ziehen des Bootes gut abzusprechen und das Ei im Auge zu haben. Etwas schade ist, dass das Ziel einfach nur erreicht wird und dann nichts mehr geschieht. Hier wäre es schöner gewesen, wenn wie beim ersten Teil das Ei in ein passendes Nest kullert oder etwas Ähnliches passiert, sodass das Ziel „fühlbarer“ wird.

Fazit

Ein gelungenes Spiel, das nahtlos an die Geschichte aus dem ersten Teil anknüpft und eine passende Fortsetzung präsentiert. Toll ist, dass auch hier wieder kooperativ gespielt wird und verschiedene Fertigkeiten wie Konzentration, Geschicklichkeit und Teamwork gemischt mit etwas Glück benötigt werden, um gemeinsam das Ziel zu erreichen und das Ei zu retten, wobei man echt ins Schwitzen kommen kann!

 

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