Nicole Röndigs
12| 2023 Interviewfragen zu dem Buch „Battle of Schools“.
"...Weil es mir einfach Spaß macht, über so wilden Unfug wie Laserschwert-Kämpfe in Lehrerwohnzimmern zu schreiben. "
Kinderbuch-Couch.de: Liebe Frau Röndigs, danke, dass Sie sich die Zeit für dieses kleine Interview nehmen. Bald erscheint ja bereits das zweite Buch aus der Reihe. Was hat sie zu den Geschichten inspiriert?
Nicole Röndigs: Ich habe zwei Söhne und kriege viele Geschichten aus deren Schulalltag erzählt. Manches aus den Büchern stammt tatsächlich aus dieser Quelle: Wie aufregend zum Beispiel der Wechsel von der letzten Grundschulklasse auf eine neue Schule mit ganz neuen LehrerInnen und MitschülerInnen ist. Oder dass es für viele Jungs offenbar oberpeinlich ist, vor anderen zu singen. Sogar, wenn sie das eigentlich super können, so wie meine Hauptfigur Jo. Den ganzen anderen Quatsch, also die völlig übertriebene Fehde zwischen Jos neuer Schule und dem Nachbargymnasium, habe ich mir natürlich schlicht ausgedacht. Weil es mir einfach Spaß macht, über so wilden Unfug wie Laserschwert-Kämpfe in Lehrerwohnzimmern zu schreiben.
Kinderbuch-Couch.de:Mit einer gewissen Ironie und einer großen Portion Humor geht es in dem Buch auch um die Förderung von Schüler*innen durch Eltern und Schulen, zum Beispiel über Wettbewerbe, etc. Wann ist es in Ihren Augen zu viel der Förderung?
Nicole Röndigs: Schwierig wird es, wenn es nicht mehr um die Kinder geht, sondern darum, die Eitelkeit von Erwachsenen zu befriedigen. Jo zum Beispiel wird von seinen Eltern in die Rolle eines Musikwunderkindes gedrängt, weil sie selber Musiker sind und sich gar nicht vorstellen können, dass ihr Sohn vielleicht andere Interessen hat. Und die Direktorinnen der beiden Schulen betrachten jeden Wettbewerbs-Erfolg ihrer SchülerInnen als persönlichen Triumph. Aber das habe ich in der Geschichte natürlich krass überzeichnet. Grundsätzlich ist es ja großartig, wenn Eltern und Schulen die Talente von Kindern fördern.
Kinderbuch-Couch.de: Gibt es schon einen Plan, wie viele Bücher die Reihe umfassen wird?
Nicole Röndigs: Ich schreibe gerade den dritten Band. Und dann schauen wir mal.
Kinderbuch-Couch.de: Wo liegen eigentlich Ihre Interessen: eher bei MINT oder bei Kunst, Musik und Theater?
Nicole Röndigs: Wie viele Leute, die beim Schreiben landen, habe ich es nicht so mit Zahlen. Das hat meinen Schulerfolg in MINT-Fächern stark begrenzt. Ich war immer eher im Team Kunst etc., insbesondere: Team Bücher.
Kinderbuch-Couch.de: Und würden Sie sich eher eine Vogelspinne Heisenberg oder einen Perserkater Maurice als Haustier wünschen? Oder haben Sie doch ein ganz anderes Tier zuhause?
Nicole Röndigs: Heisenberg ist mir als Figur deutlich sympathischer als der Muffelkopp Maurice. Bei uns einziehen dürfte er aber trotzdem nicht: Ich lebe mit zwei Spinnenphobikern zusammen. Außerdem haben wir schon einen Goldhamster namens Wilson. Mein jüngerer Sohn hat ihn so genannt, nach dem Volleyball von Tom Hanks.
Und zum Schluss noch ein paar Shorties:
Kinderbuch-Couch.de: Liebste/r Kinderbuch-Autor/in?
Nicole Röndigs: Michael Ende
Kinderbuch-Couch.de: Liebstes Kinderbuch?
Nicole Röndigs: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer
Kinderbuch-Couch.de: Liebste/r Protagonistin eines Kinderbuchs?
Nicole Röndigs: Bastian Balthasar Bux aus „Die unendliche Geschichte“
Kinderbuch-Couch.de: Welche Figur ist euch am ähnlichsten?
Nicole Röndigs: Im Moment mache ich es tatsächlich wie Bastian: Ich verstecke mich vor der schlimmen Welt da draußen in einem Buch.
Das Interview führte Theresa Mürmann im November 2023.
Foto: © Ulrike Schacht
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