Ulla Mersmeyer
06 | 2021 Interview zum Buch Wenn Bären baden mit Ulla Mersmeyer.
"Ich möchte von dem ersten Bild an Neugierde und Sympathie wecken und das klappt doch am besten, wenn man die Figuren direkt ins Herz schließt, oder?"
Kinderbuch-Couch.de: Es ist schön, zur Abwechslung eine Illustratorin zu interviewen! Erzähl doch mal, wie bist Du Diplom-Illustratorin geworden?
Ulla Mersmeyer: Hallo Julian! Ich habe schon immer gemalt und gezeichnet, im Kindergarten wollte ich die Buntstifte, Pinsel und Farben nicht aus der Hand legen. Dass ich schließlich Illustratorin geworden bin, hat bestimmt auch mit günstigen Fügungen zu tun. Nach meinem Abitur habe ich eine Ausbildung zur Theatermalerin am Bremer Theater gemacht. Danach ging es nach Münster zum Studieren. Erstmal „Kultur und Kommunikation“, was mir aber überhaupt nicht zugesagt hat. Es gab einfach keine Pinsel und Farbtuben im Vorlesungssaal …
Kinderbuch-Couch.de: War es schon früh klar, dass Du für Kinderbücher illustrieren und einmal selbst Bücher hervorbringen würdest?
Ulla Mersmeyer: Ich wollte unbedingt einen Beruf ausüben, in dem ich meine Stärken und Leidenschaften einbringen kann. Auf die Idee, Illustratorin für Bilderbücher zu werden, bin ich allerdings erst nach meiner Ausbildung am Theater gekommen. Auf einer Studentenparty habe ich erfahren, dass man Kinderbuchillustration in Münster studieren kann. Da wusste ich sofort: Das will ich unbedingt machen!
Kinderbuch-Couch.de: Was würdest Du deinen kleinen Buchbetrachterinnen und -betrachtern raten, wenn sie ebenfalls mit dem Zeichnen anfangen wollen?
Ulla Mersmeyer: Einfach loslegen! Wenn Du regelmäßig zeichnest, dann wirst Du mit der Zeit herausfinden, welche Themen Dir ganz besonders viel Spaß machen.
Kinderbuch-Couch.de: Nach „Was macht die Katz auf meinem Platz“ und den beiden Büchern über die „Eselin Evelyn“ folgt mit „Wenn Bären baden“ Dein viertes Bilderbuch, in dem Tiere die Hauptrolle spielen. Wo haben die Ideen zu den Büchern ihren Ursprung? Welche Message dürfen Deine Leser aus den Büchern mitnehmen?
Ulla Mersmeyer: Ich beschäftige mich gerne mit unterschiedlichen Themen und beobachte sehr viel. Ganz wichtig für mich sind die Pausen zwischendurch, um die Eindrücke zu verarbeiten. Die Ideen kommen aus dem ganz Alltäglichen.
Kinderbuch-Couch.de: Mich begeistern vor allem die Gesichtsausdrücke der Tiere. Worauf legst Du beim Zeichnen am meisten Wert?
Ulla Mersmeyer: Ich möchte von dem ersten Bild an Neugierde und Sympathie wecken und das klappt doch am besten, wenn man die Figuren direkt ins Herz schließt, oder? Wenn der Leser neugierig ist, dann lässt er sich vermutlich auf das Abenteuer ein. Ich wünsche mir, dass der Leser schon beim Cover denkt: „Goldig! Was diese Figur wohl gleich anstellen wird?“.
Kinderbuch-Couch.de: Hast Du schon weitere (Bilder-)Buchideen? Und werden wieder Tiere eine Rolle spielen?
Ulla Mersmeyer: Ja, ich habe sehr viele Ideen – und ständig kommen neue dazu! Ich könnte auf Anhieb ein ganzes Bücherregal mit Bilderbüchern füllen. Ich darf noch nichts verraten, aber es könnte sein, dass die eine oder andere Geschichte schon bald fortgesetzt wird …
Und zum Schluss noch ein paar Shorties:
Kinderbuch-Couch.de: Lieblings-Kinderbuch-Autor*in?
Ulla Mersmeyer: Astrid Lindgren – ist doch klar!
Kinderbuch-Couch.de: Liebstes Kinderbuch?
Ulla Mersmeyer: Ronja Räubertochter.
Kinderbuch-Couch.de: 3. Lieblings-Protagonist*in eines Kinderbuchs?
Ulla Mersmeyer: Pippi Langstrumpf.
Kinderbuch-Couch.de: Welche Deiner Figuren ist Dir am ähnlichsten?
Ulla Mersmeyer: Auch wenn mein Name „Ulla“ eigentlich „kleine Bärin“ bedeutet, befürchte ich, dass es das Schwein ist ...
Das Interview führte Julian Hübecker im Juli 2021.
Fotos: © Ulla Mersmeyer
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